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Dienstagsfilm: Hot Fuzz

von Florian Naumann

Als sowas wie einem… Arte-Gucker… kann man mir (und vielleicht auch diesem Magazin als einer Art Forum für ebensolche) leicht den schwerwiegenden Vorwurf der Bierernste machen. Da gibt es auch wenig zu rütteln. So von jenem leidenschaftlich vertretenen Standpunkt, dass das größtmögliche Werk eines Filmes die Übermittlung von fremden Einsichten, Emotionen und Perspektiven ist. Von dieser Warte aus… haben Komödien einen schweren Stand.

Hot Fuzz ist etwas in dieser Art. Edgar Wrights und Simon Peggs Nachfolger für den – naja, zugegebenermaßen – komischen Shawn of the Dead. Eine Zombie-Horror-Persiflage war das, britisch.

Hot Fuzz spielt zunächst in einem realen – und gar nicht übermäßig klamaukigen – Setting: Der Londoner Spitzenpolizist Nicholas Angel (eine Biographie wie ein erwachsenes Fast-Track-Kid) wird aufs flache gloucestershirisches Land versetzt: Die Festnahmequoten wurden seinen Vorgesetzten langsam gefährlich: Zuviel Konkurrenz belebt das Geschäft zu sehr.

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Angel übertreibt es auch im Nirgendwo etwas mit der Genauigkeit, inhaftiert die Dorf-Kids für ihren minderjährigen Alkoholkonsum, kabbelt sich mit den schlafmützigen Dorffahndern, findet immerhin einen gutmütigen Vertrauten – dass irgendwann eine Mordserie einsetzt überrascht kaum, und die Erklärung ist weder umwerfend komisch, noch irgendwie relevant; die Mordfälle überzeichnet, gut… Nichts was einen bierernsten Arte-Konsumenten begeistert hätte.

Und dann folgt das 40-minütige Finale furioso: Es hagelt Szenen hollywoodesker Heroerei, Schießereien mit rentnerischen Supergaunern, Fischwerfereien im Supermarkt, markige Sprüche, eine Seemine explodiert und Bruce Willis hätte sich gerne einmal diese Menge an Maschinengewehren umgeschnallt. Aaron A. Aaronson und ein Schwan haben ihren Auftritt. Selbst eine Godzilla-Referenz darf nicht fehlen, und ja, bitte, nun: Wenn schon Special Effects, dann so. Was für ein praller, satter business-zynischer Spaß. Ganz ehrlich. Schöne Grüße nach Hollywood. – Und vielleicht nahm man den Aufgalopp, nun ja… etwas zu bierernst.

Hot Fuzz | Edgar Wright/Simon Pegg | Simon Pegg, Nick Frost, Timothy Dalton, Jim Broadbent, Eve Draper | 2007 | imdb, wikipedia |

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