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Neue Bekannte (26): The Amazing – Dragon

von Florian Naumann

…nach der schöpferischen Pause, die die fallen/legerische Konzerveranstaltertätigkeit mit sich brachte (schaut unter innen-aussen-raum.net, oder facebook.com/innen-aussen-muenchen): Mehr kostenlose, hörenswerte Musik. Ein Dienstags-mp3, und dann wieder im Takt…: The Amazings Dragon.

Und an einer Stelle, an der die eigene Schreiberei ohnehin schon mit einer Meta-Zeile übertitelt wird, Erklärungen für Pausen als ein Fallen aus dem Text dastehen: Wenn jede Woche Musik empfohlen wird, dann verknüpft sich die Empfehlung mit der Außenwelt. So im Vertrauen gesagt: Wetter ist mein Musikfilter.

Der Frühling 2010 ist ein seltsamer Genosse: Er schüttet kalten Nieselregen über Stadtstraßen und lässt Wolken über den Himmel jagen. Wind auf nassen Jacken, und immer noch – wie lang ist ein deutscher Winter? – ein wenig Eskapismus bei herbeigeheizter Zimmerwärme.

Für solche Zustände gibt es… Übergangsmusik. Trennungsschmerz von Jahreszeiten, und Vergänglichkeitsgedanken bei wechselnden Lufttemperaturen. Übergangsmusik erster Güte kommt… aus Schweden.

The Amazing sind ein Sidekick der Stockholmer Indie-Band Dungen. Und wenn man den Aussagen der Band trauen darf, dann ist die Idee hinter Musik, den Hut zu ziehen. Vor dem Gitarrenspiel des Fleetwood Mac- Gitarristen  Danny Kirwan.

Das klingt als Gedanke mutig und ein wenig abstrus (für meine Augen) – aber ist ein Retro-Ohrenschmeichler. Angst vor dem Solo gibt es da nicht. Aber sicher auch kein Virtuosengeschredder aus den 80ern… Eher grüßen hier wenig a-experimentelle Wilco. Oder Midlake. Oder Simon & Garfunkel mit Elektro-Gitarren.

Dragon heißt der downloadbare Song. Und so funktioniert Dream-Pop ohne Synthies: Eine Nick-Drake-Akustikgitarre, ein gemütlich im Kreis klickender E-Bass, den die Abschlussballband aus einem US-Collegefilm aus den 70ern hätte spielen können. Und im Hintergrund sparifankerlt eine dezente Hammond-Orgel das Gerüst, auf dass die kirwanische Solo-Gitarre die bunten Streifen malen darf…

…das beruhigt die Seele und erhöht die Außentemperatur so weit, dass die Vorfreude auf einen kurzen Sommer sich ein wenig realer anfühlt. Ausprobieren. Und dann nach dem Song Deportation Day Ausschau halten – denn mit dem kommt der Juni noch etwas schneller.

Titelbild: gefunden auf The Amazings myspace.

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